Insbesondere TechStartups kommen immer wieder mit wahnsinnig tollen, innovativen Ideen auf den Markt, die teilweise die Nische, in der sie arbeiten, revolutionieren. Doch das Problem ist oft: Wie sollen potenziellen Nutzer:innen erfahren, dass ein junges Startup gerade eine super Lösung für ihr Problem gefunden hat? Im ersten Schritt ist eine eigene Website schon mal ein guter Anfang. Doch im Anschluss folgt unweigerlich die Frage: Wie erreicht man, dass potenzielle Interessent:innen von dieser neuen Webseite – und natürlich dem Produkt dahinter – erfahren?
Das Problem: Brandneue Website ohne Traffic
Im Oktober 2020 meldete sich Superchat-Gründer Yilmaz Köknar bei mir. Er hatte gerade mit einem Kollegen das Messenger-Startup Superchat gegründet. Nach amerikanischen Vorbildern haben die beiden eine Plattform gebaut, die es ihren Kunden ermöglicht, Kommunikationskanäle wie Mail, Sms, WhatsApp und Co. zu bündeln.
Für Unternehmen eine tolle Möglichkeit, ihren Kund:innen mehr Kommunikationskanäle zu bieten und intern trotz dessen schlanke Prozesse zu erhalten. Durch den automatischen Versand von Bewertungslinks nach Auftragsabschluss können Unternehmen außerdem ganz nebenbei viele positive Online-Bewertungen sammeln.
Also ein sinnvolles Investment für nahezu jeden Gründer! Doch wie sollten die von den Vorzügen von Superchat erfahren? Im Oktober 2020 war die Website gerade mal seit ein paar Tagen online – und von nennenswertem Traffic noch weit entfernt.
Die Lösung: Mehr Sichtbarkeit durch Content
Von Investoren und Business Angels wussten die beiden Gründer bereits, dass Content ihnen bei diesem Problem weiterhelfen könnte. Die ersten Artikel schrieben die Gründer daraufhin kurzerhand selbst. Doch auf Dauer war solch ein Projekt nicht alleine zu bewerkstelligen.
Über ihren Investor erfuhren die beiden Gründer schließlich von contentheldin.de und meldeten sich bei mir. Gemeinsam riefen wir den Superchat-Blog ins Leben, der sukzessive den organischen Traffic von Superchat.de erhöhen und zusätzlich mehr Klicks und qualifizierte Leads generieren sollte.
Damit der Blog genau diese Wunschziele erreicht, machten wir gemeinsam folgende Arbeitsschritte:
- Ich erstellte eine Blog-Roadmap für Superchat, mithilfe der ich den Blog zielgenau auf potenzielle Interessenten ausgerichtet habe.
- Mithilfe von Keyword-Recherchen erstellte ich in Zusammenarbeit mit den Gründern passgenaue Artikelvorschläge und produzierte den Content.
- Ich erstellte einen Redaktionsplan, um in regelmäßigen Abständen Artikel auf dem neuen Superchat-Blog zu veröffentlichen.
Das Ergebnis: Leads verdoppelt!
Auf diese Weise produzierte ich in wenigen Monaten etwas mehr als 40 Artikel für den Superchat-Blog. Das Projekt entwickelte sich so gut, dass die Gründer sogar eine eigene SEO Managerin einstellen konnten.
Nach Abschluss des Projekts im Juni 2021 habe ich bei den Superchat-Gründern im September noch mal nachgefragt. Ich wollte wissen: Wie hat sich die Performance der Website hinsichtlich Traffic, Klicks und Leads seither entwickelt? Die Gründer erzählten mir daraufhin von den verblüffenden Ergebnissen. Aber lies selbst:
- „Insgesamt rankt unsere Website für über 400 Keywords
- Die Leads haben sich von Q1 zu Q2 2021 ungefähr verdoppelt
- In den Monaten Januar bis Juni 2021 hat sich unsere Klickrate um über 400 % im Vergleich zu den Vormonaten erhöht
- Laut Aussage des Sales-Teams sind die Leads qualifizierter und informierter geworden“
– Yilmaz Köknar & Mika Hally, Gründer von Superchat
LinkedIn-Post lässt Calendly heiß laufen
Ich will ehrlich sein: Mit diesen Ergebnissen hatte auch ich selbst nicht gerechnet. Ich treffe in meiner Branche immer wieder auf Gründer:innen, die der festen Meinung sind, dass ein Blog zwar durchaus die eigene Marke und den Expertenstatus stärkt, aber dass man damit eher keine Leads generieren kann. Wie das Beispiel von Superchat zeigt, ist das schlicht falsch.
Grund genug, um meine Erkenntnisse mit der Community auf LinkedIn zu teilen:
Daraufhin haben einige Gründer:innen Calendly-Termine bei mir gebucht, die alle denselben Wunsch hatten: „Das was Superchat geschafft hat, will ich auch!“ Ich kann schon mal verraten: Einer von diesen Calendly-Buchungen ist mein Kunde geworden; weitere folgen möglicherweise. Du darfst also gespannt sein, welche Projekte ich als nächstes angehe.
Fazit: Öfter mal den konkreten Kundennutzen stark machen und LinkedIn als Marketing-Kanal stärker ins Visier nehmen
Mein Learning aus dieser Erfahrung war: Vielleicht sollte ich öfter mal die Benefits meines Angebots an ganz konkreten Beispielen deutlich machen. Vielleicht habe ich in der Vergangenheit zu oft von mir selbst erzählt…? Oder einfach nur meine Dienstleistung vorgestellt, ohne den konkreten Nutzen für den Kunden zu erklären?
Aber auch ich bin – genauso wie Du wahrscheinlich – Unternehmerin, die ständig ihre eigene Dienstleistung und die Kommunikation dafür hinterfragt, iteriert und mit jedem Marktfeedback dazulernt. Zusätzlich sollte ich wohl auch nicht die Macht von LinkedIn als Akquise-Kanal unterschätzen. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich nicht mal darüber nachgedacht, dass LinkedIn mir echte Terminbuchungen und Kunden einbringen kann – ich meine so ganz direkt.
Warum ich diese Erkenntnisse mit Dir teile?
Weil sie vielleicht auch Dich in Deinem Business weiterbringen. Mir hat dieses Erlebnis daran erinnert, mich immer wieder zum Perspektivwechsel zu zwingen und meine Dienstleistung mit den Augen meiner potenziellen Kund:innen zu sehen – und nicht nur das zu machen, was ich vielleicht toll fände. Wichtig ist nicht meine Meinung, sondern die meiner Zielgruppe!
Mehr Insights für Gründer:innen gefällig?
Du willst demnächst genauso wie Superchat mit einem eigenen Blog durchstarten? Dann solltest Du nicht einfach drauflosrennen, wie Startup-Gründer:innen das gerne tun, sondern Dir zuerst einen Plan machen. Denn Dein Startup hast Du ja wahrscheinlich auch nicht ohne Business Plan gegründet, oder?
Wie Du Dein eigenes Blog-Konzept erstellst, verrate ich Dir in diesem Artikel:
So erstellen TechStartups ein Konzept für ihren Blog oder Ratgeber