Content Marketing steht bei Startups auf einem Allzeithoch – der Mix aus 90 % hilfreichen Inhalten gepaart mit 10 % Branding für Unternehmen hat sich in den letzten Jahren bewährt. Kein Wunder also, dass immer mehr Startups genau diesen Bereich des Marketings auf- bzw. ausbauen möchten. Und das geht am besten mit einer Content Marketing Expertin. Doch wie genau findet man die richtige Person?
Welche fachlichen Voraussetzungen sollte ein Content Marketer mitbringen?
Üblicherweise wird in Stellenausschreibung häufig ein abgeschlossenes Studium im Bereich Journalismus, Germanistik, Medienwissenschaften oder ähnliches vorausgesetzt. Dazu am besten noch 5-10 Jahre Berufserfahrung.
Ob auch für Dich diese Voraussetzungen unabdingbar sind, musst Du für Dich entscheiden. Aus meiner Erfahrung ist ein Studium nicht unbedingt notwendig. Für viel wichtiger halte ich praktische Erfahrung. Denn: Content Marketing Trends ändern sich ständig. Keine Universität oder auch Fortbildung kann diese Lerninhalte in dem Tempo vermitteln, in dem sie sich ändern. Daher halte ich persönlich das klassische „Learning by doing“ für die beste Methode.
Ob dafür wirklich mindestens fünf Jahre Berufserfahrung erforderlich sind…? Kommt drauf an. Wenn Du selbst noch keine Erfahrung im Content Marketing hast und von Anfang an das Content Game auf dem höchstmöglichen Niveau spielen willst, ist ein Senior Content Marketer sicher eine gute Investition.
Doch bei einem typischen Startup ist aus meiner Erfahrung eine Person mit rund zwei bis drei Jahren Content Marketing Erfahrung ausreichend. Natürlich immer abhängig davon, wie viel Content Marketing Wissen inhouse schon vorhanden ist. Mehr Berufserfahrung ist natürlich auch nicht schlecht, aber: diese Erfahrung musst Du dann auch dementsprechend vergüten. Das kann allerdings teuer werden. Denn wie Du weiter unten lesen wirst, sind erfahrene Content Marketer nicht gerade billig.
Diese Skills sollte ein guter Content Marketer im Schlaf beherrschen
Viel wichtiger als fachliche Voraussetzungen ist für Content Marketer das Handwerk, dass sie am besten Hands-on in der Praxis erlernt haben. Hier die wichtigsten Skills, mit denen Dein zukünftiger Content Marketer ausgestattet sein sollte:
Kreativität
Kein Content Marketer kann ohne sie auskommen: Kreativität. Ohne eine zündende Idee ist schließlich noch kein Blog-Artikel, kein Newsletter und keine Ad geschrieben worden. Deshalb ist dieser Skill sozusagen eine Grundvoraussetzung für jeden Content Marketer.
Kommunikation
Neben Kreativität sind natürlich auch noch kommunikative Fähigkeiten gefragt. Schließlich ist Content Marketing ein weites Feld, an das zahlreiche Disziplinen wie zum Beispiel Grafik-Design, Vertrieb, Podcast, Social Media, PR und Co. anlehnen. Daher ist auch die Kommunikations- bzw. Vernetzungsfähigkeit für Content Marketer eine der wichtigsten Skills.
Visuelles Vorstellungsvermögen
Content wird heute von User:innen am liebsten mit visuellen Elementen konsumiert. Vorbei die Tage, an denen Leser:innen ausschließlich laaaange Texte gelesen haben, ohne zwischendurch entnervt aufzugeben.
Heute musst Du mehr tun, um Deine User:innen bei Laune zu halten. Besonders lange Texte sollten daher mit Infografiken, Bildern, Social Media Posts, Videos und Co. aufgelockert werden.
Das heißt nicht, dass der Content Marketer auch zwingend diese Disziplinen beherrschen muss. Sondern, dass er imstande sein sollte, sich diese visuellen Elemente vorzustellen, um sie selbst produzieren oder der Grafiker:in die passenden Vorgaben zu machen.
Storytelling
Mit reinen Werbetexten angelt man heute keine Kund:innen mehr (hat das überhaupt jemals funktioniert…?) Niemand liest gerne Texte, die etwas verkaufen wollen. Eher wollen wir informiert und unterhalten werden. Ganz so wie von einem guten Roman, Kinofilm oder Podcast.
Und so verrückt es klingt: Genau das kann ein guter Content Marketer auch auf Produktebene vermitteln. Er macht aus einer Case Study eine spannende Geschichte, in der Held eine Herausforderung meistert. So werden User:innen emotional gebunden, fiebern mit – und behalten Deine Brand in guter Erinnerung!
Pro Tipp: Die besten Storyteller sind Journalist:innen. Schließlich ist Storytelling ein typisch journalistisches Handwerk. Wenn Du also viel Wert auf Storytelling legst, solltest Du Dir einen Content Marketer mit journalistischem Background suchen.
Recherche
Neben diesen kreativen Fähigkeiten wird häufig vergessen, dass ein Content Marketer zusätzlich auch noch Recherchefähigkeiten benötigt. Teilweise können diese Arbeiten so umfangreich werden, dass sie sich sehr nah am typisch wissenschaftlichen Arbeit orientieren (vielleicht ist daher ein Studium doch nicht so schlecht). Schließlich muss ein Content Marketer nützliche und hilfreiche Inhalte produzieren, die wohlrecherchiert und teilweise mit Statistiken und Studien belegt werden. Die Kunst bei der Recherche ist, wichtige von unwichtigen Details zu unterscheiden und damit eine spannende und in sich schlüssige Story zu kreieren.
Datenanalyse
Doch neben aller Liebe zum (kreativen) Detail ist auch noch eine ausgeprägte Analysefähigkeit vonnöten. Schließlich sollte ein Marketer generell nachvollziehen können, welchen Impact seine Arbeit auf das Unternehmen hat.
Zum Beispiel beim Aufbau eines Blogs sollte der Content Marketer später nachvollziehen können, welche Themen gut performt und welche Themen das Publikum eher nicht interessiert haben. Aus der richtigen Interpretation dieser Daten lassen sich wertvolle Rückschlüsse für zukünftige Content Marketing Maßnahmen ableiten.
SEO (Suchmaschinenoptimierung)
Natürlich sollte der Content Marketer auch über ein paar SEO-Skills verfügen. Schließlich ist eines der häufigsten Ziele von Startups mit ihrem Content bei Google zu ranken. Daher sollte zumindest ein Grundverständnis hinsichtlich Keywords, Suchvolumen, Linkbuilding und Co. vorhanden sein.
Aber Obacht: Technische SEO-Optimierung hat sich in den letzten Jahren stark verändert. War es in den 2000ern und 2010ern teilweise noch gang und gäbe, Keywords inflationär zu verwenden (und teilweise sogar im Code zu verstecken) ist das heute nicht mehr möglich bzw. wird von Google sogar abgestraft.
Hohe Belastbarkeit
Besonders im Falle von Startups sollte ein Skill nicht zu kurz kommen: Belastbarkeit. Du als Gründer:in weißt selbst, wie chaotisch und stressig der Geschäftsalltag im Startup sein kann. Du brauchst also einen Content Marketer, der selbstständig, lösungsorientiert und strukturiert unter Stress arbeiten kann.
Jemand, der an die Hand genommen werden will und einen umfangreichen Einarbeitungsprozess erwartet, wird in Deinem Startup vermutlich nicht glücklich werden.
Vorsicht vor der „Eierlegenden Wollmilchsau“
Bei so manchen Stellenanzeigen für Content Marketer habe ich mich schon das eine oder andere Mal etwas gewundert. Die gesuchte Person sollte am besten Expert:in für den Blog-Aufbau, Social Media sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gleichzeitig sein. Dazu sollte sie sich um das Projektmanagement und das Performance Marketing kümmern sowie Kenntnisse in Photoshop haben und am besten auch ein wenig noch coden können.
Ja, vielleicht wirst Du eine Person finden, die alle diese Fähigkeiten perfekt beherrscht. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass Du auf eine Person triffst, die für alles ein bisschen qualifiziert ist. Kann man machen. Du solltest Dir aber vor Augen halten, dass ein Allrounder in den meisten Fällen nicht die gleiche Leistung bringen kann wie ein:e Expert:in auf einem spezialisierten Gebiet mit jahrelanger Erfahrung.
Deshalb mach‘ Dir am besten in Ruhe Gedanken darüber, welche Skills für den Job der Content Marketing Manager:in in Deinem Startup tatsächlich vonnöten sind. Sonst läufst Du Gefahr, dass Du eine Person hirest, die die wichtigsten Fähigkeiten nicht in ausreichendem Maße vorweisen kann.
Festanstellung, Werkstudent:in, Freelance oder Agentur?
Nun weißt Du schon mal, was für Fähigkeiten ein guter Content Marketer haben sollte. Doch suchen kannst Du ihn auf ganz unterschiedlich Wegen. Gehen wir einmal die Möglichkeiten durch:
Klassische Festanstellung
Ab einem gewissen (Liquiditäts-)punkt bist Du vielleicht am ehesten an einem Content Marketer in Festanstellung interessiert. Klar, hier hast Du scheinbar das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Jedoch bindest Du Dich an den Festangestellten, den Du im Zweifelsfall nicht so schnell wieder loswirst. Dazu bringt eine festangestellte Person natürlich größere Verantwortung mit sich. Schließlich verlässt sich die Person darauf, dass sie auf absehbare Zeit in Deinem Startup arbeiten wird.
Zudem solltest Du Dir bei einem Angestellten darüber im Klaren sein, dass Du Content Marketing als festen Bestandteil in Deinen Marketing-Mix integrieren willst. Für ein erstes „Content Marketing austesten“ ist also eine Person in Festanstellung (noch) nicht geeignet.
Werkstudent:in
Manche Gründer:innen wählen daher den vermeintlichen Mittelweg und beschäftigen zunächst eine:n Werkstudent:in aus dem Bereich Journalismus, Marketing, Kommunikation oder Geisteswissenschaften. Das kann der richtige Weg sein, wenn Du jemanden intern beschäftigst, der diese Person anlernen kann. Das kann zum Beispiel ein Senior Content Marketer, CMO oder ähnliches sein. Falls aber noch kein Content Marketing Wissen inhouse vorhanden ist, ist ein:e Werkstudent:in vermutlich nicht die richtige Lösung für Dich. Denn weder die Studentin noch Du werden wissen, wie man den Content Marketer Job richtig erledigt. Das führt in der Regel dazu, dass zwar „irgendwie Content produziert“ wird, der für Deine Zielgruppe aber nur nach dem Zufallsprinzip interessant ist.
Freelancer:in
Falls inhouse noch keinerlei Content Marketing Wissen vorhanden ist und Du nicht sofort jemanden in diesem Bereich anstellen möchtest, kann ein:e Freelancer:in eine gute erste Lösung für Dich sein. Dann kannst Du zunächst ausprobieren, ob Content Marketing für Dich überhaupt das richtige Werkzeug ist.
Zusätzlich kannst Du Dich umfangreich von einem Profi beraten lassen. Denn die meisten Content Marketing Expert:innen arbeiten ohnehin auf selbstständiger Basis. Das heißt, Du wirst hier mit hoher Wahrscheinlichkeit den qualitativ hochwertigsten Rat bekommen, um Dein Content Marketing gewinnbringend auszurichten. Zusätzlich bleibst Du maximal flexibel: Wenn Content Marketing doch nicht das Richtige für Dich ist, kannst Du die Zusammenarbeit kurzfristig beenden, ohne dass weitere Kosten entstehen.
Agentur
Als letzte Möglichkeit gibt es noch die gute alte Marketing Agentur. Entscheidender Vorteil ist, dass Du hier alle Leistungen aus einer Hand bekommen kannst, ohne langwierig auf dem Stellenmarkt oder in Freelancer-Börsen nach der richtigen Person zu suchen. Wichtig dabei ist: Such Dir am besten eine für Deine Branche spezialisierte Content Marketing Agentur. Klassische Full Service Agenturen bieten zwar auch Content Marketing Leistungen an, doch können diese oft nicht mit auf Content spezialisierten Agenturen mithalten.
Wie viel kostet ein guter Content Marketer?
Bleibt nun noch die Frage: Was soll’s denn kosten? Fangen wir mal mit der günstigsten Lösung an.
Das ist mit Abstand die Werkstudent:in mit 450 Euro im Monat. Günstiger geht’s auf jeden Fall nicht, dafür ist aber auch wenig bis kein Fachwissen vorhanden.
Bei dem Content Marketer in Festanstellung sieht es schon etwas anders aus. Hier maßgeblich für das Gehalt entscheidend, ist die Berufserfahrung. Während Du einen Junior Content Marketer schon mit etwa 2.000-2.500 Euro pro Monat vergüten kannst, wird es mit den Berufsjahren deutlich teurer. Ab drei Jahren Berufserfahrung kannst Du (so meine Erfahrungswerte) mit etwa 4.000-4.500 Euro pro Monat rechnen. Als Senior Content Marketer können es auch schon mal über 5.000 Euro pro Monat sein. Allerdings solltest Du, besonders, wenn Du einen Senior suchst, Zeit mitbringen: Denn es kann bis zu sechs Monate dauern, bis die richtige Person gefunden ist.
Auch unter den Freelance Content Marketern schwanken die Preise erheblich. Bei manchen geht es ab 60 Euro Stundensatz los, bei sehr langer Berufserfahrung aber auch teilweise erst ab 180 Euro pro Stunde. Teilweise arbeiten Freelancer:innen aber auch mit Festpreisen, die je nach Umfang des Auftrags stark variieren.
Tipp: Unter 50 Euro Stundensatz solltest Du keinen Freelancer beschäftigen. Erfahrungsgemäß sind die Leistungen nicht zufriedenstellend.
Bei den Content Marketing Agenturen sind die Preise ebenfalls höchst variabel. Teilweise berechnen Agenturen Stundensätze (hier kann ein Senior Content Marketer schon mal über 200 Euro pro Stunde kosten) oder sie arbeiten ebenfalls mit Festpreisen, die nach oben offen sind. Eine Agentur ist unter all diesen Lösungen sicher die teuerste, aber professionellste und schnellste Lösung für ein effektives Content Marketing für Dein Startup.
Mit der richtigen Strategie findest Du garantiert den besten Content Marketer für Deine Bedürfnisse
Es ist also von sehr vielen Faktoren abhängig, welche Lösung für Dich und Deine Bedürfnisse die beste ist. Im Allgemeinen kann man resümieren: Möchtest Du eine möglichst langfristige und kostengünstige Lösung, solltest Du Dir einen Content Marketer in Festanstellung oder eine Werkstudentin suchen. Möchtest Du eine schnelle und professionelle Lösung von Expert:innen, solltest Du mit einer Freelancerin oder einer Agentur zusammenarbeiten.
Wie Du siehst: Es gibt nicht die eine perfekte Lösung. Aber die bestmögliche, die zu Dir, Deinem Startup und Deiner jeweiligen momentanen Entwicklungsphase passt.
Brauchst Du Hilfe beim Content Marketing?
Falls Du Dir nach der Lektüre dieses Artikels die Zusammenarbeit mit einer Freelancerin oder einer Agentur vorstellen kannst, bist Du bei mir an der richtigen Adresse: Denn ich stehe momentan genau zwischen diesen beiden Entwicklungsstufen. Vereinbare am besten jetzt gleich einen unverbindlichen Kennenlern-Termin mit mir und erzähle mir von Deiner derzeitigen Content Herausforderung!